Wernsbach und Neuses bei Windsbach bilden eine Gemeinde. Der Name Wernsbach bedeutet: Siedlung am Bach des Wernher. Wernsbach wurde zusammen mit der katholischen Pfarrei Veitsaurach 1261 durch Burggraf Konrad von Nürnberg dem Chorherrnstift St. Nicolai in Spalt geschenkt. Die evangelische-lutherische Filialkirche S. Laurentius stammt wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert, der Chorturm-Unterteil aus dem 147 15. Jahrhundert. Die Kirche befindet sich im Nordosten Wern-sbachs, auf einem Hügel Inmitten eines ehemaligen Wehrfried­hofes und besteht zumeist aus Sändsteinqüadern. Unter Rüdiger von Westerriach, Schlößherr in Neuendettelsau 1545 - 1554, nahmen die meisten ßinwohner in Wernsbach das Evangelium an. Dem Pfarrer in Neuendettelsau wurde das Recht eingeräumt, die Leichenpredigten für die Evangelischen in der Läurentiuskirche zu Wernsbach zu halten. Das Chorstift Spalt behielt jedoch das Eigentumsrecht an dieser Kirche, hielt Kirche und Kirchhofmauer zu Wernsbach noch Jährhunderte lang instand, baute z. B. 1724 die abgebrannte Kirche wieder auf unter Verwendung erheblicher alter Mauerreste, und bis zum Angang des 19. Jahrhunderts hielt der katholische Pfarrer von Veitsaurach viermal im Jahr eine Messe. Erst am 10. Se­ptember 1807 bei der Säkularisation des Chorstiftes Spalt konnte dieses Simultaneum aufgehoben und die Laurentius­kirche zu Wernsbach ausschließlich dem protestantischen Kultus zugesprochen werden. Damit wurde Wernsbach vollrechtlich Filiale von Neuendettelsau. Wernsbach hatte mehrere Herr­schaften. So war das Wirtshaus dem Kastenamt Windsbach eigen, nebst drei Gütlein. Drei Halbhöfe gehörten dem Kloster­verwalteramt Heilsbronn; ein Halbhof in das Reiche Almosen-Nürnberg; l Halbhof zum Stadtrichteramt; drei Gütlein in die Pflege St. Jobst zu Nürnberg, l Halbhof nach Abenberg; zweiins Kapitel nach Spalt, samt dem gemeinen Hirtenhaus, die Be­wohner hatten den Zehnten halb in das Stift Spalt, halb in die Pfarrei Neuendettelsau zu geben. Gemeindsherrschaft, Hirten­stab, Feld- und Gassenfrevel, Kirchweihschutz und Halsge­richtsbarkeit jedoch gehörten in das Oberamt Windsbach, die Vogtei inner Etter aber jeder Herrschaft auf den Häusern ihrerUntertanen. -Im dreißigjährigen Kriege verödeten von den drei heilsbronnischen Höfen zwei. 1724 wütete eine große Feuersbrunst in Wernsbach, am 16. Juli. Das Feuer brach bei Matthias Geißels-eder aus. Vier Wohnhäuser mit 2 Hofhäusern, 3 Scheunen und die Kirche brannten ab.

Unterdessen hatte das Chorstift Spalt die Wernsbacher Kirche wieder herstellen und auch Ersatz für die geschmolzenen Glocken schaffen lassen. Pfarrer Wilhelm Lohe liebte Wernsbach und sein Kirchlein sehr. Aus einer Quelle die aus dem Hang in Richtung Reuth kam, ließ sich Lohe immer friesches Trinkwasser holen. Die Quelle heißt im Volksmund immer noch „Lohe Quelle". Lohe ließ auch die Wernsbacher Kirche restaurieren.

Es gab damals nur innen eine Leiter zur Empore. Deshalb wurde außen eine Treppe angebracht und eine Tür hineingebrochen. Lohe setzte es durch, daß zweimal im Jahr eine Aberidmahlsfeier hier im Ort gehalten werden könnte. Außerdem stiftete er 1870 einen Kelch für die Gemeinde. 1856 hatte Wernsbach 23 Häuser, 29 Familien und 126 Seelen, gehörte wie heute zur Pfarrei und Schule Neuendettel-sau und besaß an Gewerbetreibenden: 2 Wirte, 2 Weber, l Metzger, l Schneider.

Unter Herrn Pfarrer Beltinger im Jahr 1962 hat man das Dach der Kirche erneuert, die Fassaden und Aüssenaniagen neu gestaltet, so wie die Außentreppe überdacht. Im Jahr 1962 errichtet man an der Fried­hofsmauer eine Gedenkstätte für die Gefallenen und Vermißten bei­der Weltkriege. Des weiteren wurde durch die Familie Strauß eine neue Gastwirtschaft unter dem Namen Ausflugsgaststätte „Werns-bachtal" errichtet. Die Gemeinde stellte den Baugrund zu einem sehr niedrigen Quadratmeterpreis zur Verfügung. Die Wernsbacher be­teiligten sich am Aufbau recht rege. Die Gemeindemitglieder waren froh wieder eine Gastwirtschaft im Ort zu haben, da die frühere Schankwirtschaft Grüber aufgelöst wurde. Außerdem konnten in der Zwischenzeit mehrere neue Wohnhäuser erstellt werden, auch die Laurentius Kirche wurde unter Pfarrer Betzner renoviert. Im Jahr 1969 wurde die Kirche mit elektrischer Heizung versehen. Am drit­ten Sonntag im Advent 1970 hat man die neue Orgel eingeweiht. DerGlockenstuhl und die Turmuhr wurden im Jahr 1971 instandgesetzt.

Am 16. März 1973 wurden für das Kirchlein vier neue Glocken im Beisein der Gemeindemitglieder in Passau feierlich gegossen. Im April hat man die Glocken im Hof des Anwesens Grillenberger auf einen festlich geschmückten Wagen geladen. Nach dem Segen von Pfarrer Betzner bewegte sich der Zug mit den Geistlichen beider Konfessionen dem Posaunenchor Reuth und der Bevölkerung durch den Ort zur Sankt Laurentius Kirche, wo die Glocken abgeladen, inden Turm hinaufgezogen und am Sonntag darauf geweiht wurden. Zur gleichen Zeit hat man die alte Turmuhr durch eine neue elektrische Funkuhr ersetzt.

Oberlehrer Schäfer aus Neuses entwarf das Gemeindewappen, das im Jahr 1965 in München genehmigt wurde. Das Bild des Wappens zeigt die Laurentiuskirche in Wernsbach sowie den Wolfskopf. Der letzte Wolf in unserer Gegend hat in Neuses sein Ende gefunden. Bei der Gebietsreform im Jahr 1972 schloß sich Neuses der Stadt Windsbach an, nach mehreren Abstimmungen gliedert sich der Ort Wernsbach der Gemeinde Neuendettelsau an.


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